Nach einem Ruhetag in La Paz habe ich mich für einen Tagesausflug nach Tiahuanaco, einer Ruinenstätte der Prä-Inka-Kultur entschieden. Seit 2000 gehört es zum UNESCO-Weltkulturerbe und ist somit für mich ein Muss.Da das Areal in der Spanischen Kolonialzeit geplündert und als Baumaterial genutzt wurde, ist leider nicht mehr viel erhalten. Glücklicherweise habe ich eine geführte Tour gebucht, denn sonst hätte ich wahrscheinlich nicht verstanden, was die verbliebenen Steine mir sagen wollen.
Zwischen 600 v.Chr. und 1200 n.Chr. breitete sich die Zivilisation in der Hochebene des Altiplano aus. Es ist unter anderem bekannt, dass aufgrund einer 40 Jahre anhaltenden Dürreperiode die Stadt trotz gut entwickelter Bewässerungs- und Speicherungssysteme verlassen wurde. Andere Völker wie die Inka erschwerten eine Rückbesiedlung.
Das Zeremonialzentrum und auch das Museum geben einen Einblick in diese „verlorene“ Zivilisation und deren Kultur. In ihren Augen ist das gesamte Leben ein Kreis aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. So wurden die Menschen in Embryonalstellung (Knie an der Brust und von Armen umschlungen) beerdigt, damit sie wiedergeboren werden können. Durch eine Veränderung der Gegenwart kann man die Zukunft und auch die Vergangenheit verändern.
Der versunkene Hof mit seinen drei Stelen und verschiedenen Köpfen an den Wänden. Sie sollen andere Kulturen und Völker darstellen.
Eingangstor zur Kalasaya-Plattform, dem Zentralplatz mit Blick auf den Monolito Ponce. Am Tag der Tagundnachtgleiche geht die Sonne genau im Zentrum des Tores auf.
Das Sonnentor
Der Gott des Wassers (Dios del agua) oder auch Monolit Fraile.
Bei genauer Betrachtung der Hände der beiden Monolithen erkennt man, dass sie nicht von einer Person stammen. Es sind jeweils zwei linke Hände, was das Gegensätzliche (Mann – Frau oder auch Gut – Böse, Licht – Schatten) im Leben darstellen soll.
Alles in Allem ein sehr spannender Ausflug in diese Prä-Inka-Kultur. Und Dank Tannacomp in Maximaldosierung auch ohne Zwischenfälle 😉