Die nächsten Stempel im Reisepass warten auf mich. Und was erwarte ich von Thailand? Gutes Essen, Inseln, Traumstrände und unzählige Tempel. Mal sehen, ob Erwartung und Realität übereinstimmen.Da von der Regierung vor Kurzem die Strände Phukets von allen illegalen Buden geräumt wurden, ist die Lage auf der Halbinsel etwas angespannt. Auch soll der Grenzübergang auf dem Landweg von Malaysia nach Thailand durch die Beamten sehr preisintensiv werden. Aufgrund der Nebensaison gibt es zudem nur sehr eingeschränkte Fährverbindungen. Somit entscheide ich mich für eine Fähre von Langkawi nach Satun kurz hinter der thailändischen Grenze. Von da geht es weiter mit einem Minibus nach Krabi. Schon in den ersten Stunden fällt mir auf, was den Touristen erzählt wird, um ihnen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Und da sind wir dann auch schon beim nächsten Thema. Vor zwei Wochen habe ich mit einer anderen Backpackerin meine Singapur-Dollar gegen thailändische Baht getauscht. Am Busbahnhof benötige ich bereits die ersten Baht um auf Toilette zu gehen. Dabei fällt mir auf, dass mir in den Cameron Highlands nicht nur Ringgit sondern auch ein Teil meiner Baht geklaut wurden – ärgerlich…
Aber zurück nach Thailand. Von Krabi nehme ich mit anderen Backpackern einen überteuerten Transport nach Ao Nang. Er soll uns bis zum Hostel bringen. Meines ist jedoch relativ neu und somit dauert es ewig, bis wir meine Unterkunft finden.
Nach den ganzen Mehrbettzimmern bin ich heute froh das Zimmer wegen der Flaute für mich zu haben. Das nutze ich ausgiebig, da auch in Thailand die Regenzeit beginnt. Der nächste Tag besteht also daraus, mich zwischen Bett und den Restaurants zu bewegen…
Für den folgenden Tag wird besseres Wetter erwartet, weshalb ich eine Inseltour mache. Wir werden aus allen Hostels gesammelt und auf Boote verteilt. Bereits bei der Anmeldung nervt mich eine indische Familie, die dann natürlich prompt neben mir sitzt und mir mit ihren ganzen Fotos noch mehr auf den Keks geht.
Nach einer halben Stunde rauer See kommen wir an den ersten beiden Inseln an. Glücklicherweise ist mein Magen stabil und die Wolken verziehen sich. Auf den ersten Blick traumhaft.
Auf den zweiten einfach nur voll. Ich will mir nicht vorstellen, wie das in der Hochsaison hier aussieht. Witzig sind die ganzen Asiaten mit ihren Schwimmwesten jedoch schon anzusehen.
Auf den zweiten Blick ist auch die indische Familie nett. Dank meines Shirts der Band aus Bombay kommen wir ins Gespräch.
Das Wetter ist am heutigen Tag eher launisch. Am „Hennenfelsen“ zieht ein Sturm auf, der viel Regen mitbringt. Wir müssen also alle auf dem Boot warten, bis wir schnorcheln können. Das Meer ist jedoch so aufgewirbelt, dass man nichts sieht. Bevor ich also weiter vergebens nach Fischen und Co. suche, lasse ich mich treiben und entspanne.
Der Zeitplan ist streng und schon geht es weiter. Auf der nächsten kleinen Insel gibt es Mittag. Weit her ist es da mit der guten thailändischen Küche nicht. Nachhaltigkeit und Sauberkeit sucht man ebenfalls vergebens. Plastikflaschen und anderer Müll türmt sich an jeder Ecke zu kleinen Haufen auf. Barfuß laufen ist nicht wirklich reizvoll. Da trösten auch die schönen Fotomotive nicht hinweg…
Das letzte angepriesene Highlight sind Tropfsteinfelsen. Wir werden zum letzten Mal alleine vom Boot gelassen und dürfen für ein paar Minuten über die Insel laufen.
Ein mäßig organisierter Tag mit schlecht englisch sprechenden „Guides“ durch eine ursprünglich schöne Landschaft mit zu vielen Touristen geht zu Ende. Immerhin kommt noch einmal die Sonne raus.