Nach einer weiteren Nacht im Bus bin ich mit Juan und Javier in Huanchaco angekommen, einem kleinen, entspannten Ort in der Nähe von Trujillo.
Der Ausblick aus dem Fenster meines Zimmers entschädigte jedoch für die Reise.
Wie es für mich schon langsam zur Tradition wird, haben wir auf dem Markt gefrühstückt. Nach einem Spaziergang am Strand war es auch schon wieder Zeit zum Mittag essen.
Da ich während dieser Reise das erste Mal richtig am Meer war, gab es Ceviche, ein mit Zitrone, Salz und Pfeffer mariniertes Gericht aus Fisch und Meeresfrüchten. Dabei darf natürlich eine Chicha Morrada (aus violettem Mais hergestellte Limonade) nicht fehlen.
Der restliche Tag gestaltete sich dann weiterhin entspannt am Strand. Und was soll ich sagen, so einer Papa Rellena kann ich nicht widerstehen 😉
Am nächsten Morgen fuhren wir mit dem Bus vorbei an Zuckerrohr- und Spargelfeldern nach Chicama.
Dort habe ich die leckerste Leche Asada meiner bisherigen Reise gegessen.
Um danach wieder Platz für das Mittag zu haben, sind wir durch den kleinen Ort und durch die angrenzende Wüste gelaufen.
Etwas Abseits suchten wir uns dann vor dem Sonnenuntergang einen Platz am Strand zum Schlafen.
Dank der Erfahrung in der Hängematte war ich mit noch mehr warmen Sachen bewaffnet. Meine beiden Helden bescherten mir jedoch eine warme Nacht, da Juan auf der einen Seite den Wind abhielt und ich mit Javi mein Schlafsack-Inlet gegen seinen Schlafsack getauscht habe. Nachdem dann auch geklärt war, welche Seite des Nachtlagers für welche Notdürftigkeit benutzt wird und wer welche Ecke bekommt, ging es kurz nach dem Sonnenuntergang auch schlafen.
Durch die ersten Sonnenstrahlen und das Rauschen des Meeres wurde ich geweckt. Auf dem Markt bekam ich eine weitere Lektion bezüglich einheimischer Früchte. Das ist eine Lucuma. Der Geschmack und die Textur sind gewöhnungsbedürftig 🙂
Mamey (braun), Guaba (grün), Lucuma
Auf dem Rückweg nach Huanchaco fuhren wir noch zu dem archäologischen Komlex „El Bujo“, der über mehrere Jahrtausende von verschiedenen Kulturen bevölkert, jedoch am meisten von den Moche geprägt wurde.
Die ehemals größte präkolumbische Stadt in Amerika war Chan Chan. Ein beeindruckende und zugleich größte Lehmziegelstadt der Welt. Sie wurde um ca. 1300 n.Chr. erbaut und auch hier sind verschiedene Verzierungen, wie der Pelikan zu finden. Die Mauern sind erdbebensicher gebaut – kleine Steine unten, größere oben.
Um die bis zu 60.000 Menschen zu versorgen, waren große Speicher nötig.
Am Abend kann man die zurückkommenden Fischer und ihren Fang am Strand mit ihren typischen Booten beobachten.