Nach Wochen der Hitze freue ich mich auf etwas Abkühlung. Die sollen die Cameron Highlands in einer Höhe von 1500 Höhenmetern bieten. Und tatsächlich fühlen sich 20°C am späten Nachmittag sehr angenehm an.Aufgrund des ausgeprägten Tourismus´ in dieser Region gibt es viele Übernachtungsmöglichkeiten. Ich entscheide mich für ein Bett in einem 10-Mann-Zimmer in einem Hostel in Tanah Rata. Dieser Ort ist ein guter Ausgangspunkt für Wanderungen und Touren zu den nahe gelegenen Blumen-, Erdbeer- und besonders Teeplantagen, welche hier aufgrund der klimatischen Bedingungen prächtig gedeihen. Am Abend finde ich im Hostel eine Amerikanerin, mit der ich am nächsten Tag gemeinsam unterwegs sein werde.
Nach dem Frühstück sprechen wir kurz mit der Besitzerin und entscheiden uns für eine weniger anspruchsvolle Tour, da der Regen der letzten Tage die Wege teilweise unpassierbar gemacht hat.
Mit einem Taxi fahren wir die einzige Straße des Gebiets weiter zum Ausgangspunkt der Wanderung. Über Stock und Stein geht es begleitet von tollen Aussichten immer weiter nach oben.
Ein Aussichtsturm bietet einen atemberaubenden Blick über die Hochebene. Über die Sicherheit sollte man sich da besser keine Gedanken machen 😉
Auf der Plattform kommen wir mit einer Französin ins Gespräch, die sich uns kurzerhand anschließt und weiter durch das grüne Dickicht und den Schlamm einen Weg bahnt.
Wir laufen durch unbeschreiblich gesättigt grüne Teeplantagen und kommen schlussendlich am BOH Estate Teehaus vorbei.
BOH ist der größte Teeproduzent Malaysias, welcher schwarzen und grünen Tee herstellt. Die einzelnen Produktschritte kann man sich in einem kleinen Museum anschauen. Natürlich gibt es auch Tee zu verkosten, zu kaufen und in diversen Backwaren verarbeitet zu genießen.
Erstaunlich, wie die Aussicht vom Wetter abhängt und dieses sehr schnell umschlagen kann.
Auf der Teeplantage sitzen wir den Regen aus und finden glücklicherweise jemanden, der uns so dreckig mit in seinem Auto nach Tanah Rata nimmt.
Anscheinend reagiere ich auf das ständig aufgetragene Mückenspray oder etwas anderes, denn ich habe juckenden Ausschlag besonders an den Stellen, wo ich den Rucksack trage. Die Dusche tut jedoch gut und Essen hilft auch über einiges hinweg.
Langsam reicht es mit dem Abenteuer. Das sagt nicht nur Herz und Verstand, sondern auch der Körper. Am nächsten Morgen ist der Ausschlag noch schlimmer und die roten Pünktchen breiten sich über den gesamten Körper aus. Anscheinend ist mein Fieberthermometer kaputt, denn bei 36,3 °C glüht man normalerweise nicht so. Vor dem Frühstück gehe ich also mal wieder zum Arzt, welcher mit kurzem Blick Masern diagnostiziert. Geimpft bin ich eigentlich, jedoch ist er sehr entschieden auch ohne jeglichen körperlichen Kontakt und weitergehende Untersuchung. Paracetamol hatte ich noch ausreichend von der Angina und so bekomme ich Nachschub an Antihistaminika und eine Schüttellotion zum Auftragen. Die enthält viel Zinkoxid und lässt mich fleckig weiß aussehen. Wie gut, dass es so kalt (immer nur noch maximal 25°C) ist und ich mit langen Sachen unterwegs sein kann.
Die heutige Wanderung fällt also aus und ich mache es mir auf der Couch im Hostel gemütlich. Ich finde etwas Zeit Bilder auszusortieren, am Blog zu schreiben, zu lesen und lecker essen zu gehen. Um mich weiterhin auszuruhen, verlängere ich meinen Aufenthalt und bleibe eine weitere Nacht.
Dummerweise bin ich nachlässig und lasse meine Geldbörse auf meinem Bett liegen und verlasse für ein paar Minuten das 10-Mann-Zimmer. Später stelle ich fest, dass dies ausgenutzt wurde und sich jemand bedient hat. Es fehlt umgerechnet ein zweistelliger Euro-Betrag. Sehr ärgerlich und in der jetzigen Situation zieht mich das noch mehr runter. Ändern lässt es sich jedoch nicht und so fahre ich am nächsten Tag wie geplant weiter. Ich schleppe mich mit meinem Gepäck zum Busbahnhof und kurze Zeit später fahre ich Richtung Penang.