Eine Stadt wie viele andere und viel Natur erwarten mich in den nächsten Tagen.Um mich schon einmal einzuwandern, fahre ich mit einem Holländer in die Umgebung Invercargills und wir laufen ein paar kleinere Tracks.
Danach schlendere ich noch etwas durch die Stadt und komme unter anderem am Wasserturm von 1888 und der „schönsten Kirche Australasiens“, der St. Mary´s Basilika vorbei.
Dann steht mal wieder ein Great Walk an. Dieses Mal habe ich mir den Rakiura Track auf der Stewart Island ausgesucht. Um auf die Insel zu gelangen kann man entweder die Fähre von dem 30 km entfernten Bluff nehmen oder direkt von Invercargill fliegen. Ich entscheide mich für die letzte Variante. Am günstigsten ist der Standby-flight. Das bedeutet, dass man einfach eine halbe Stunde vor Abflug zum Flughafen geht und darauf hofft, dass noch einer der sieben Plätze im Flugzeug frei sind. Für den Rückweg gilt das gleiche, was endlich mal wieder Spontanität bedeutet – ich vermisse es nach meiner Zeit in Südamerika wirklich…
Auf dem Hinflug habe ich das Glück Copilotin zu sein. Vom Piloten bekomme ich viel erklärt und wie sich im Nachhinein herausstellt, beruhigt das auch die anderen Passagiere, dass sie uns bei dem doch recht unruhigen Flug so unbeschwert reden und lachen sehen.
In Oban angekommen, hole ich meine Tickets für die Hütten und die aktuellen Streckeninformationen ab.
Drei Tage sind für 32 km trotz des ständigen bergauf und bergab recht großzügig berechnet und so laufe ich aus Oban bis zum Startpunkt des Tracks und baue noch zwei zusätzliche Wanderwege an der Küste und dem Garden Mound ein. Aufgrund meiner nun mittlerweile langen Erfahrung aus Gemeinschaftsunterkünften schlafe ich mit Gehörschutzstopfen (ich will hier keine Werbung für ein spezielles Produkt machen… :D). Leider höre ich da jedoch auch die Kiwis nicht, die um unsere Hütte sind. Zwei wurden in der Nacht gesichtet. In der nächsten Nacht werde ich mich mal auf die Lauer legen.
Zunächst liegt jedoch noch ein recht stürmischer Tag vor mir. Dank des Waldes merke ich davon erst an der Hütte etwas davon.
Kiwis sehe ich in der zweiten Nacht leider keine. Und so geht es am nächsten Tag mit kleineren Umwegen wieder nach Oban zurück.
Ohne großen Rucksack erkunde ich noch etwas die Umgebung und überall blüht Manuka (Südseemyrthe). Daraus machen die Bienen den für Neuseeland typischen Manuka-Honig, den man an jeder Ecke als Souvenir kaufen kann.
Ein Paradies für Ornithologen soll neben der Stewart Island auch die unbewohnte Ulva Island sein, auf die ich am nächsten Tag einen Ausflug mache. Der Wald ist laut Prospekt sehr dicht. Man findet überall Farn, Punui (Stilbocarpa lyallii), was nur noch hier und auf der Stewart Island lebt sowie diverse Vögel( Kiwi, Tui, Kaka, Grey warbler und viele andere).
Nach einem ruhigen Flug lande ich sicher wieder in Invercargill.
Zurück im Hostel stelle ich leider fest, dass mir mein Essensbeutel geklaut wurde. Zum einen kenne ich, wenn es um mein Essen geht, keinen Spaß und zum anderen waren da auch meine gesammelten Muscheln drin. An dem Beutel hingen ebenfalls einige schöne Erinnerungen. Da bemerke ich allerdings wieder, dass man besser keine Dinge, sondern lieber Momente sammeln sollte, denn die kann man nicht so einfach stehlen (An einer Therapie gegen Alzheimer arbeite ich, wenn ich von der Reise zurück bin ;)). Außerdem stelle ich fest, dass es einige liebe Menschen in meinem Leben gibt, bei denen ich mich auskotzen kann oder die einen siebten Sinn haben und mir unverhofft eine Nachricht schreiben. Toll, wenn aus den Augen nicht gleichzeitig aus dem Sinn bedeutet 🙂
1 Kommentar
Copilotin Katrin- wie geil is das denn?! Das wäre auch was für mich gewesen. Hast du’s gut 😉