Von einer Stadt mit vielen deutschen Auswanderern geht es in die nächste. Puerto Varas begrüßt mich dann typisch deutsch (so das Vorurteil vieler Chilenen) mit Regen. Nachdem der Platzregen nachgelassen hat, ich meine beiden Rucksäcke präpariert und mir die Kapuze tief ins Gesicht gezogen habe, suche ich mir ein Hostel. Zum ersten Mal seit langer Zeit ärgere ich mich, dass ich nichts reserviert hatte, da ich durch die ganze Stadt laufen musste, bis ich fündig wurde. Nachdem mein Bett bezogen war, kam auch die Sonne zwischen den Wolken hervor und so schaute ich mir etwas die Stadt an. Die Vulkane Osorno und Calbuco blieben weiterhin hinter den Wolken im Sichtschutz…
Noch schnell den nächsten Tag sowie die Weiterfahrt organisiert und schon war es auch wieder dunkel. Beim Anblick der katholischen Kirche und der ganzen deutschen Flaggen denkt man nicht, dass ich in Chile bin.
Am folgenden Morgen treffe ich mich mit René, den ich in Pucón kennengelernt hatte, um zum Vulkan Osorno zu wandern. Mit dem Bus fuhren wir ein Stück, bis der Nationalpark begann. Die Erzählungen aus dem Hostel waren schöner als die Realität. Der 14 km lange Weg ging nur die Straße entlang und nach einigen Kilometern breitete sich Unmut aus. So entschieden wir es erneut mit dem Trampen zu versuchen und tatsächlich funktionierte es sehr gut.
Bisher hatte sich der Vulkan in den Wolken versteckt, ließ sich jedoch kurz nach unserer Ankunft blicken. Nachdem die Fotos im Kasten waren, erschienen auch schon wieder die Wolken – perfektes Timing 🙂 Bis zur Spitze auf 2652 m kommt man mit dem Lift nicht, aber auch unterhalb liegt genügend Schnee für Wintersport.
In der Apres Ski Hütte wärmten wir uns mit Tee auf und wollten eigentlich direkt zu den Saltos del Petrohué laufen, damit wir nicht die ganze Zeit auf der Straße unterwegs sind. Nach ein paar Kilometern wurden wir von den beiden Caballeros aufgesammelt, die uns zuvor den Weg erklärt hatten. Im Auto erfuhren wir dann, dass der Weg nach dem Vulkanausbruch und aufgrund des Regens nicht mehr sicher ist und so fuhren wir zurück zur Bushaltestelle, an der wir morgens ausgestiegen sind und dann Richtung Petrohué. Und mal wieder stelle ich fest, dass man sich nicht auf eine Information verlassen darf, sondern immer mehrere Meinungen einholen sollte…
Die Wasserfälle sowie der umgebende Park sind jedoch schön anzusehen (da waren sich auch alle einig :D) Und einen Blick auf den Vulkan konnten wir auch noch erhaschen. Und vom Automatik-Modus versuche ich auch mal etwas mehr zu entfernen 😉
Auf dem Weg zum Busbahnhof strahlt mich am nächsten Tag erneut die Kirche an.