Um die folgenden Tage zusammenzufassen: Essen, Tempel, Entspannung.Nun aber doch etwas ausführlicher. Ich fahre vom Busbahnhof mit einem Tuk Tuk zum Hostel. Das ist jedoch etwas zu positiv formuliert. Der Fahrer und ich suchen uns zum Hostel trifft es eher. Es ist relativ neu und damit in der Umgebung noch nicht so bekannt. Es hat jedoch tolle Bewertungen bekommen und direkt bei der Ankunft wird mir der erste Grund klar. Der Besitzer ist ein unheimlich freundlicher und liebenswerter Mensch.
In meinem Zimmer lerne ich einen Chinesen kennen, mit dem ich am nächsten Morgen auf einem kleinen Markt essen gehe. Danach treffe ich mich mit Audrey, welche ich in Malaysia kennengelernt habe und erkunde den historischen Stadtkern. Das heißt vor allem Tempel. Der erste ist der Wat Phra Sing. Erst beim zweiten Mal habe ich gesehen, dass zwischen den ganzen Statuen ein echter Mensch sitzt.
Die Gartenanlage ist auch schön anzuschauen.
Irgendwie war das aber schon ziemlich erschöpfend und so gehen wir in einen Massagesalon um uns zu entspannen.
Und nach gut einer Stunde kann der nächste Tempel kommen. Das dunkle Holz finde ich besonders schön.
Die „Deko“ im dritten ist allerdings auch toll…
Es gibt noch wesentlich mehr als diese zu sehen, aber uns reicht es für den heutigen Tag.
Bevor ich in die Welt hinaus bin, habe ich mir vorgenommen, in jedem Land das typische Essen kochen zu lernen. Mich einfach bei einer Mutti an den Topf zu stellen, wird hier nichts. Deshalb habe ich einen Tageskurs auf einer Farm gebucht. Ich werde vom Hostel abgeholt und mit anderen Leuten mal wieder in einen Minivan gestopft. Der erste Halt ist der Markt. Unsere Kochlehrerin erklärt uns die Unterschiede der verschiedenen Reissorten, zeigt uns das thailändische Suppengemüse und in der Ecke entdecke ich noch die Fleischtheke. Eine Kühlung gibt es nicht, jedoch kreative Ventilatoren aus Plastiktüten, welche die Fliegen fernhalten sollen. Außerdem lerne ich, dass Litchis am Baum wachsen. Eine Antwort auf eine Frage, die ich mir vorher nie gestellt habe.
Weiter geht es auf´s Land. Das Anwesen und die Küche entsprechen jedoch nicht den Vorstellungen. Sie scheint eine gute Geschäftsidee gehabt und sich hygienisch an den vorwiegend westlichen Gästen orientiert zu haben. Unsere Gruppe besteht aus Deutschen, Franzosen, Holländern, Briten und Koreanern.
Heute werde ich sieben verschiedene Speisen kochen, wobei ich mich bei einigen Gängen für ein Gericht entscheiden muss. Zunächst gibt es ein typisches Willkommensessen. Es ist eine Geschmacksexplosion. Es nennt sich Miang Kham und besteht aus einem Pfefferblatt, Schalotten, Erdnüssen, Chillies, Knoblauch, Ingwer, Limetten mit Schale und gerösteten Kokosspänen. Eine süß-saure Sauce wird darüber geträufelt. Wahnsinn!
Danach steht Hühnchen mit Cashews auf dem Programm. Wir bekommen bereits alles portionsweise zugewiesen und dürfen dann je nach Geschmack mit Soja- und Fischsauce sowie Zucker und Co. experimentieren.
Frisch gestärkt folgen ein Glasnudelsalat und Frühlingsrollen.
…und fast zum Schluss das Spannendste für mich – ein Curry. Die Paste machen wir selbst. Das ist ziemlich viel Arbeit, wenn man nur einen Mörser und keinen Mixer zur Verfügung hat.
Also gleich mal erholen und wieder Kind sein. Außerdem bekommen wir einen Rundgang auf dem Feld.
Ich bin begeistert von meinem Essen und Sticky Rice mit Mango als Dessert rundet alles ab. Ich rolle nach Hause und glaube nicht, am heutigen Tag noch was essen zu müssen.
Ich verabrede mich für den Abend noch mit Laura, welche ich beim Kurs kennengelernt habe. Wir gehen auf den Nachtmarkt, allerdings nicht zum essen, sondern zum Shoppen. Der Samstagsmarkt ist überlaufen von Touristen und man bekommt alles, was das Herz begehrt. Von den typischen Hosen über eher traditionelle Outfits, Schuhe und diversen Tinnef. Ich finde eine tolle Handtasche, wie man sie bei uns wohl nur in einem Szeneviertel bekommen würde. Und irgendwie kommen wir an dem Essen doch nicht vorbei. Der „Palm Cake“ begeistert mich leider nicht.
Irgendwann haben wir genug geshoppt und gehen nach einem Absacker in einer Bar zurück ins Hostel.
Am nächsten Tag passiert nicht viel, abgesehen vom Besuch auf dem Sonntags-Nachtmarkt, welcher sich an einer anderen Stelle der Stadt befindet als am vorhergehenden Tag. Es gibt den üblichen Kram, jedoch auch Insekten. Als Naturwissenschaftlerin gehe ich den Sachen gern auf den Grund und liebe Experimente. Also kaufe ich eine Tüte Gemischtes. Sieht spannend aus und es kostet mich eine ganze Menge Überwindung genussvoll zuzubeißen. Wenn es nicht so sehr in altem Schweinefett gebacken wäre, wären die dicken Würmer ziemlich lecker. Die Heuschrecke hingegen war mir etwas zu schnurpsig…
Die Insekten habe ich gut vertragen und so treffe ich mich am nächsten Morgen wieder mit Laura und wir fahren mit einem Tuk Tuk zum Grand Canyon, allerdings in Chiang Mai. Dieser alte Steinbruch lädt zum Schwimmen und Faulenzen ein. Gegen eine gewisse Gebühr – versteht sich. Da es zu Beginn noch sehr wolkig ist, betrachten wir das ganze zunächst aus trockener Entfernung. Nach und nach wird das Wetter besser.
Im letzten Jahr bin ich mutiger geworden, allerdings traue ich mich nicht, von ungefähr 15 Metern ins Wasser zu springen. Dafür genießen wir die Erfrischung und schwimmen.
Am Nachmittag organisieren wir noch ein paar Leute aus dem Hostel und auch Audrey ist mit von der Partie. Der Hostelbesitzer vermittelt uns ein Großraumtaxi und zunächst fahren wir zum Sommerpalast des Königs. Leider hat der heute geschlossen.
Danach fahren wir weiter hinein in den wunderschönen Nationalpark und halten in einem kleinen Dorf, welches viele der auf den Märkten angebotenen Sachen produziert. Irgendwie kaufe ich lieber hier, wenn es eine Verkäuferinstanz weniger gibt und ich noch bei der Herstellung zuschauen kann.
Auf dem Weg zurück geht es zu einem der schönsten Tempel Chiang Mais, der ungefähr 15 km außerhalb des Stadtzentrums liegt. Bevor wir jedoch die Treppen erklimmen, ertönt Punkt 18 Uhr die Nationalhymne aus diversen Lautsprechern. Zusätzlich geschieht das zusätzlich jeden Tag um 8 Uhr. In dieser Zeit ist es in ganz Thailand eine Ordnungswidrigkeit, wenn man nicht aufsteht oder stehen bleibt.
Als Nicht-Buddhist möchte ich es mal Deko nennen. Die ist verdammt schön in diesem Tempel. Außerdem hat man einen tollen Blick über die Stadt. Den langärmligen Pullover habe ich übrigens nicht an, weil es kühl ist, sondern weil wir im Tempel sind. Nach der Stunde sind meine Klamotten komplett durchgeschwitzt…
Auf dem Rückweg diskutieren wieder über die kulturellen Unterschiede zwischen Asiaten und Europäern bzw. Amerikanern. Die Chinesin ist ganz verwundert, dass es bei McDonalds bei uns keine Reis-Burger gibt, sondern pappiges Brötchen das Fleisch einrahmt. Außerdem klärt sie uns auf, warum sie so weiße Haut haben möchte, viele Chinesen sich das Augenlid korrigieren lassen und alle europäisch aussehenden Menschen für berühmte Persönlichkeiten halten. Mein Fazit: Die Welt und die Menschen sind verrückt!