7 Millionen Touristen jährlich können sich nicht irren und so fahren auch wir Richtung Great Ocean Road.Um auf die 243 km lange Straße zwischen Torquay und Allansford zu gelangen, müssen wir jedoch zunächst aus Melbourne raus. Das bedeutet mal wieder über eine der mautpflichtigen Stadtautobahnen zu fahren. Glücklicherweise kann man das auch noch drei Tage danach telefonisch oder online erledigen ohne Strafen zahlen zu müssen…
Etwas verregnet startet der Tag, aber vier Jahre Greifswald haben mich gelehrt, dass man auch bei schlechtem Wetter eine tolle Zeit am Strand haben kann.
Der nächste Stop ist der Split Point bei Lorne. Leuchttürme haben auch bei Regen ihren Reiz.
Etwas Regen hätte der Landschaft vor einiger Zeit wahrscheinlich sehr gut getan beim Blick auf die abgebrannten Gebiete. Aufgrund der Buschfeuer sollte man vor dem Start immer online die offiziellen Seiten checken und sich über die aktuelle Situation sowie gesperrte Straßen informieren.
Damit wir nicht nur im Auto sitzen, halten wir an einem der vielen braunen Schilder, die in diesem Fall keinen Aussichtspunkt anzeigen, sondern auf eine kleine Wanderung hinweisen.
Nachdem wir auf dem Zeltplatz alles aufgebaut haben, fahren wir zu einem der Highlights – den 12 Aposteln. Am besten sieht man sie wohl von einem Helikopter. Dann würde man aber nicht mit nassen Schuhen zum Auto laufen, weil man am Strand zu langsam vor einer Welle weggerannt ist oder zu wenig Kraft hatte um sich an einem Felsvorsprung festzuhalten 😉 So oder so einfach nur traumhaft schön!
Als wir an unserem Zelt zurück sind, werden so langsam die Kängurus wach. Warum so viel Köttel um uns auf der Wiese liegen, wird mir bewusst, als ich im Dunkeln von der Toilette komme und auf dem Weg zum Zelt mit meiner Stirnlampe in 30 Augenpaare leuchte. Rechts, links und vor mir stehen nur Kängurus, weshalb ich schnellstens den Rückweg antrete und mich am Zaun zu unserem Zelt schleiche. Und wie sollte es anders sein, ich muss natürlich mitten in der Nacht wieder auf Toilette… Aber dieses Mal kenne ich den einfachsten Weg schon 😉
Am nächsten Morgen genießen wir erneut den traumhaften Ausblick.
Heute fahre ich und bereits nach wenigen Minuten verstehe ich, warum Matthias am Vortag so unentspannt war. Zu den 7 Millionen Touristen gehören gefühlt mehr als 50 % Asiaten und deren Fahr“künste“ sind unterdurchschnittlich. Sie tragen ihren Mietwagen durch jede Kurve und natürlich muss jeder Meter fotografisch dokumentiert werden, was bei ihnen nur bei einer Maximalgeschwindigkeit von 40 km/h (erlaubt sind zwischen 80 und 100) möglich ist… Bei den Aussichten kann man das hin und wieder nachvollziehen.