Langsam fühle ich mich wie ein japanischer Tourist, der nur die ganzen Highlights der Länder anschaut und dann schnell weiterfährt.
Um meinen Tag in El Chaltén zu nutzen, wähle ich also die Wandertour mit einem „spektakulären“ Blick bei schönem Wetter auf den Berg „Fitz Roy“ und Cerro Torre haben soll. Mit einer Kopie aus einem deutschen Reiseführer, die ich auf der Fahrt in den Ort von einem deutschen Pärchen bekommen habe, mache ich mich auf den Weg. Es ist alles erstaunlich gut beschildert und die Beschreibung dient nur noch einmal (ganz deutsch) zur Absicherung 🙂 Nach einigen Metern treffe ich vier Schweizer, die mich in ihre Gruppe aufnehmen. Gemeinsam laufen wir über Wiesen, durch einen Wald und sehen beim ersten Aussichtspunkt bereits den Fitz Roy.
Nach einem weiteren Anstieg kommen wir auf eine Anhöhe, auf der man ebenfalls den Cerro Torre sehen können soll, aber heute sind leider zu viele Wolken unterwegs. Da hilft auch der starke Wind nicht…
Weiter geht es einen Geröllhang hinauf, auf dem zu jeder Jahreszeit Schnee liegt. Dieses Mal bin ich jedoch mit Wanderschuhen ausgestattet und so sind auf dem Gipfel auch die Socken trocken. Ganz entspannt genießen wir die Aussicht und im Windschatten halten wir ein kleines Nickerchen.
Und wie holt man die Zeit beim Abstieg wieder auf? Genau – mit einer Plastiktüte unterm Hintern rodeln wir den Berg runter und glücklicherweise haben mir meine Eltern beigebracht zu lenken. Somit kam ich heil an den Steinen vorbei 😀
Beim sonst aber normalen Abstieg bekommen wir noch einmal den Fitz Roy zu sehen…
Die Erkenntnis des heutigen Tages: man sollte im Herzen immer Kind bleiben und sich an den kleinen Dingen des Lebens erfreuen 🙂