Zwei Städte in einer und doch so unterschiedlich – die nächsten Tage lerne ich Viña del Mar und Valparaiso kennen.Glücklicherweise entfällt auch hier die Suche nach dem Hostel, denn ich kann bei Maca´s Schwester Marcela und ihrem Freund übernachten. Wir treffen uns vor der Schule in Valpo, in der sie als Lehrerin arbeitet und fahren mit dem Bus nach Viña. Eine richtige Stadtgrenze gibt es nicht, man erkennt jedoch, dass es immer moderner und sauberer wird.
Am nächsten Morgen geht es auf Erkundungstour. In Viña laufe ich an der Küste entlang um zur „Reloj de flores“ zu kommen. Schaut man nach links, sieht man Valpo, auf der anderen Seite ist Viña. Eine Stadt ohne Charakter, in der Anzugträger das Bild prägen.
Der Park „Quinta Vergara“ am Ende der Hauptverkehrsstraße „Libertad“ ist jedoch sehr schön.
Nach dem Mittag treffe ich mich mit Marcela in Valpo, die sich als meine persönliche Reiseleiterin anbietet. Zunächst laufen wir zu einem der drei Wohnhäuser Pablo Neruda´s, der „La Sebastiana“. Leider darf man von dem sehr außergewöhnlichen Inneren keine Fotos machen. Er scheint ein sehr spezieller Mensch gewesen zu sein und hat diverse Sachen gesammelt.
Danach laufen wir durch Valpo und man entdeckt an jeder Ecke ein anderes Kunstwerk. Jeden Tag kann ein neues entstehen und ein anderes verschwinden.
Selbst die Dächer und Bauzäune werden genutzt.
Zweimal hinzuschauen lohnt sich oft. So entpuppt sich die belanglose Schmiererei als großartiges Portrait und die Rückenlehnen stellen Tiere dar.
Und auch am nächsten Tag habe ich meine Reiseführerin an der Seite. Zunächst fahren wir mit den typischen Oberleitungsbussen „Trolebús de Valparaiso“ an den Hafen. Einige der Busse wurden von der Schweiz übernommen, weshalb alles im Inneren auf deutsch beschriftet ist.
Und auch heute entdecke ich wieder Kunstwerke. Dieses erinnert an meine Kindheit 🙂
Im „Parque Cultural de Valparaiso“ lernt sogar Marcela noch etwas dazu, da uns ein Philosphie-Prof anspricht und einiges über die Geschichte des ehemaligen Gefängnisses erzählt. Der Park wird von vielen genutzt, um zwischen zwei Terminen einfach mal die Seele baumeln zu lassen.
Was für ein Ausblick am Ort der letzten Ruhe. Direkt neben dem Park befinden sich die drei Friedhöfe, welche einen Abstecher wert sind.
Den Abend lassen wir in einer Bar in der Straße „Ecuador“ ausklingen, welche die Alaunstraße (Dresden) oder Karli (Leipzig) Valparaisos ist. Es gibt „Michelada“, ein typisches Getränk, was aus limon (Zitronensaft), sal (ein Salzrand am Glas) und einem beliebigen Bier (es wird meist das günstigste genommen, da der Geschmack nicht entscheidend ist…) besteht. Begeistern kann ich mich dafür nicht.
Am letzten Tag fahre ich in den botanischen Garten von Viña und schaue mir die einheimischen Pflanzen an. Der „Spatz“ Chiles darf natürlich nicht fehlen…
Und wieder stelle ich fest, dass man mit Einheimischen wesentlich mehr von der Stadt sieht und man auf ganz andere Dinge aufmerksam gemacht wird – welch ein Glück 🙂