Eine Insel mitten im Meer, eine Insel,
da ist das Leben nicht schwer,
kein Stress, keine Arbeit……aber nun genug von Farin Urlaub und los geht es auf eine der größten Inseln Chiles 🙂 Mit dem Bus auf die Fähre, vorbei an Pinguinkolonien vor Ancud und dann in die größte Stadt Chiloé´s nach Castro. Mein Hostel ist ein sogenanntes „Palafito“ – ein Haus, welches auf Stelzen im Wasser steht. Das ist jedoch nicht die Hauptattraktion auf der Insel und so schaue ich mir einige der 150 Holzkirchen an, wovon 16 zum Weltkulturerbe gehören. Eine ist die in Castro.
Die nächste steht in Chonchi. Besonders die Decke mit ihren Sternen ist zauberhaft.
Das Leben hat hier eine andere Geschwindigkeit. Man fühlt sich 100 Jahre zurückversetzt. Und da taucht auch schon das „Museo de las Tradiciones Chonchinas“ auf. Bei einer kleinen Führung durch das Haus bekommen wir alles gezeigt.
So auch die Lockenwickler der damaligen Zeit. Wenn man mit der Handhabung nicht ganz vertraut war, kam es schnell zu Verbrennungen im Gesicht oder die Haare waren plötzlich ab. Da half es dann wohl nur noch sich im Haus zu verstecken und einen Film nach dem anderen zu schauen 🙂
Und dabei ist der Hafen so schön…
Der nächste Zwischenstopp ist Nercón.
Von da sind es nur 5 km bis nach Castro und nach einem kurzen Regenschauer inklusive Regenbogen (mit viel Phantasie ist der auf dem folgenden Bild zu erkennen…) geht es vorbei am Hafen sowie den überall blühenden Notros und Ginster.
Zurück in Castro bin ich erstaunt, wie groß der Unterschied des Wasserstandes ist.
Damit ich an den nächsten beiden Tagen die Insel nicht allein erkunden muss, folgt mir René unauffällig 😉 Für den ersten Tag entscheiden wir uns an der Westküste zum Aussichtspunkt „Rahue“ zu wandern. Und wie das Frühstück auf dem Markt in Peru zur Gewohnheit wurde, so wird es hier das Trampen. Nach einigen Kilometern wurden wir von einer chilenischen Großfamilie auf Familienausflug mitgenommen. Und wieder ist die Anzahl der Sicherheitsgurte nur eine ungefähre Richtlinie für die Anzahl der Fahrzeuginsassen. Vom Parkplatz müssen wir dann noch 45 Minuten laufen. Bei der Aussicht lohnt sich das jedoch.
Eine tolle optische Täuschung wartet auf uns. Wie wir später im Hostel erfahren, hat dieser Ort aber eine eher mythologische Bedeutung. Denn von da soll der Fährmann vom Leben in den Tod übersetzen. Die mystische Stimmung aufgrund des Wetters passt dazu.
Auf dem Rückweg zum Bus in Cucao werden wir nach einer Stunde des Wanderns wieder von der Familie eingesammelt und gemeinsam fahren wir Richtung Nationalpark zum Strand, die dort ein Barbecue veranstalten. Wir lassen uns dagegen den Wind ins Gesicht blasen. Wie man an den Bäumen erkennt, scheint der hier immer recht stark zu sein.
Nach so viel Natur schauen wir uns am zweiten Tag noch ein paar Kirchen an. Dazu gehört die Kirche von Dalcahue…
… sowie die älteste Kirche aus dem Jahr 1730 in Achao auf der kleineren Insel Quinchao. Die dunkelblaue Decke und die hellblauen Seiten geben ihr einen ganz eigenen Charme.
Einen eigenen Charme hat auch der ganze Ort. Besonders die Gardinen sind ein Blickfang 🙂
Zwischenzeitlich hat uns das etwas von der Zeit abgelenkt. Da die Busse hier nicht ganz so regelmäßig fahren, wurde die Rückfahrt im Hinblick auf meine Weiterreise zu einer kleinen Geduldsprobe – besonders für René 😀 Um meine Fähre in Quellón zu erreichen, musste ich 15 Uhr den Bus in Castro bekommen, was bei dem Tempo des Busses von achao mit seinen ständigen Stopps eigentlich unrealistisch erschien. Wir haben alle Möglichkeiten durchgespielt, die mir bei einem verpassten Bus bleiben. Denn eines habe ich gelernt: Wer Plan A hat, muss auch mindestens Plan B und C haben.
Kurz vor knapp waren wir jedoch am Busbahnhof und der Besitzer des Hostels hat mir liebenswerterweise mein gesamtes Gepäck gebracht. Zu allem Übel war der Bus jedoch ausgebucht. Das heißt aber nur, dass ich die nächsten zwei Stunden nach Quellón stehen musste.
Somit trennten sich die Wege von René und mir. Mittlerweile merke ich immer mehr, dass auf so einer langen Reise die Orte unwichtiger werden und eher die Menschen zählen, mit denen man sie erkundet.
Mit der Fähre setze ich von Quellón nach Chaitén über um weiter in den Süden Chiles zu kommen.